Bi- Syndrom (einschl. Fallvorstellungen) am 20.11.2002:
Thema:
Das
Bi-
Syndrom
Teekesselraten:
???
Fünf
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Definition (= Kleinster gemeinsamer Nenner):
Das Zeichen für "Bi"
impliziert eine Art Stauung oder Abschnürung.
In
den Gefäßen gibt es entweder Qi (in den
Meridianen)
oder Blut (in den Blutgefäßen). Wenn Wind, Feuer, Feuchtigkeit oder Schleim nun
Qi- Stagnationoder
Blutstase erzeugen, so entsteht Schmerz als ein Symptom, dem Bi- Syndrom.
die
üblicherweise aus einem Befall der Meridiane und Nebengefäße durch Wind, Kälte
und Nässe infolge von Schwäche des Abwehr- Qi resultiert.
Bei
den Bi-Syndromen handelt es sich primär um Blockaden der Leitbahnen und ihre
(funktionellen) Folgen, nicht um Erkrankungen der inneren Organe.
· Ein Hauptsymptom der Bi-Syndrome sind Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen.
· Es können Muskelentzündungen und
· Taubheit auftreten.
· Bei lang andauernden Fällen können sich Kontrakturender
Extremitäten,
· Schwellung oder
· sogar Deformierung der Gelenke entwickeln.
Es gibt verschiedene Arten von Bi-Syndromen, wie zum Beispiel:
Die
krankheitsauslösenden Faktoren eines Bi-Syndroms sind
· der "Wind",
· die "Kälte"
· die "Nässe".
In
aller Regel überwiegt ein Faktor.
Die Beschwerden der Patienten sind davon abhängig, welcher Faktor die
wichtigste Rolle spielt:
o Ändert die Schmerzstelle sich oft, spielt der
"Wind"
die Hauptrolle - das ist die sog. "Xing-Bi oderFeng Bi" ( Wanderndes
Bi).
o Die sog. "Tong-Bi"(schmerzhafte Bi) besonders starker, stechender
Schmerz. Sie wird hauptsächlich durch
"Kälte"verursacht.
o
"Nässe"verursacht
Schmerzen mit Schweregefühl. Die sog. "Zhong-Bi" ( fixiertes Bi)
entspricht einer schweren "Blockade".
o ("Wind,
Kälte und Nässe"
wandeln
sich in Hitze um (fiebriges Bi).)
o (Chronifizierung führt zum chronischen oder Knochen - Bi.)
Logisches
Therapieprinzip:
Pathogene Faktoren ausleiten, Stagnation lösen!
GRUNDSÄTZLICH:
Saueres vermeiden (Essig, Joghurt, Citrusfrüchte etc.)
Beim Kälte- Bi kalte Nahrungsmittel vermeiden und wärmende essen (Fleisch,
Eier, Knoblauch, Ingwer (!), oder auch ander Gewürze wie Zimt etc.).
Beim Nässe- Bi Nässen- bildende vermeiden, wie Milch, und Milchprodukte,
sowie fette Spiesen und Bananen.
Beim Wind- Bi blutaufbauende Speisen, wie Hühnersuppe, Reis, Karotten etc.
Beim Hitze- Bi sollten energetisch warme oder heiße Nahrungsmittel gemieden
werden.
Verwende
Fernpunkte:
Distal Ellenbogen- bzw. Kniegelenk gelegene Punkte, die oberhalb gelegene
Störungen beheben, in dem sie den Meridian öffnen, Qi- Stagnation beseitigen und
pathogene Faktoren vertreiben helfen. Diese Fernpunkte liegen nicht immer auf
dem gleichen Meridian, sondern können auch auf dem korrespondierenden Meridian
liegen (Umläufe!).
Leitbahnbezogene besondere Fernpunkte beim Bi- Syndrom (nach Maciocia)
Lu7, Di4, Ma40, MP5, He5, Dü3, Bl60, N4, SJ5 GB41, Le5
Wanderndes Bi (Wind Dominanz):
Diese Art ist charakterisiert durch einen wandernden Schmerz der
Gelenke der Extremitäten mit Bewegungsbeeinträchtigung. Dieser kann dumpf oder
hell sein. Oberflächlicher und schneller Puls, sowie Abneigung gegen Wind und
Kälte bestehen.
Behandlungsprinzip:
Wind vertreiben, aber auch Nässe und Kälte ausleiten und das Blut
(Leber) stärken.
oberflächlich stechen, Punkte außerhalb der LB
Punktauswahl:
Bl 12 -Poren regeln
Bl 17 -Xue und Qi stärken
MP 10 -Xue regulierend
Di 11 -Wind eliminieren
SJ 5 -Oberfläche öffnend, Qi lösend, algor zerstreuend
Gb 20, 31 ("Marktplatz der Winde"), Wind besänftigen
Du 14 -Oberfläche öffnend, Wind zerstreuend
Bl 18 -Shu Leber, Xue stärken
fixiertes Bi (Nässe-Dominanz):
Es dominieren Schwere- und Taubheitsgefühl. Der Schmerz ist lokalisiert hell
oder dumpf, mit Schwellungen von Muskeln und Gelenken verbunden. Nässe
verschlechtert. In akuten Fällen besteht ein weißer klebriger Zungenbelag mit
schlüpfrigem Puls.
Therapieprinzip:
Nässe auflösen, aber auch Wind und Kälte zerstreuen und die Milz tonisieren:
Bl20, Shu- Punkt Milz
MP 9, 6, 3, -Transformation anregend, Milz stärkend
GB 34, - Meisterpunkt der Gelenke
Ma 36 - Qi und Xue harmonisierend
Bl 17 - Meisterpunkt des Xue
Schmerzhaftes BI (Kälte Dominanz):
Meist starker einseitiger Gelenk- oder Muskelschmerz, mit
Bewegungseinschränkung; durch Wärme erleichtert und durch Kälte
verschlimmert. Tiefer, vibrierender, teil auch gespannter Puls.
Behandlungsprinzip:
Kälte vertreiben, aber auch Wind und Nässe ausleiten, sowie das Nieren-
Yang tonisieren wenig Nadeln, Wärme-Nadel, bei starken Schmerzen tief nadeln,
PAM
Punktauswahl:
Bl 23, Du 4 Kälte beseitigen, Nieren-Yang tonisierend,
Ma 36 Qi und Xue harmonisierend,
REN 4, 6 Niere stützend, Yang bändigend
Dü5 eliminiert Kälte
Lu7 Wei -Qi verteilend
Fiebriges oder Hitze Bi:
Typisches Folgestadium, insbesondere bei Yin- Schwäche, bei dem im
Körperinneren bereits ein Faktor (Wind, Nässe, Kälte) in Hitze umgewandelt
worden ist.
Gelenkschmerzen mit lokaler Rötung, Schwellung und Druckempfindlichkeit,
mehrere Gelenke sind betroffen. Begleitende Symptome sind Fieber und Durst.
Gelber Zungenbelag, rollender, schneller Puls.
Fiebriges BI wird durch Akupunktur mit der sedierenden Methode behandelt.
Therapie:
Di 11 kühlend, schleimlösend
Di 4 Wei- Qi mobilisierend
DU 11 (insb. Bei Fieber mit Kopfschmerz)
REN 14 Qi von Herz, Lunge und Milz stützend
Chronisches (1) oder Knochen (2) Bi:
Dies
bezeichnet die Chronifizierung eines der o.g. 4 Stadien. Die beständige
Obstruktion führt zur Ansammlung von Flüssigkeit, die sich dann in Schleim
umwandelt. In diesem Stadium wird das Bi- Syndrom zur "inneren Krankheit". Diese
schleiminduzierte Qi- Stagnation führt zur Blutstase. Dies führt dann nicht nur
zu Dauerschmerzen, sondern auch zu Steifigkeit (Blut nährt die Sehnen nicht
mehr). Mangelnde Transformation von Körperflüssigkeiten, sowie eine Schwäche von
Leber und Niere lassen die Schleimansammlung erst zu.
Therapie:
Stärke Nieren und DU: DU 4 + 14 moxen.
Anpassen, je nach Faktor im Vordergrund (Qi-/ Blutmangel, Schleim, Blutstase,
Leber- oder Nierenschwäche
Beispiel für den Einsatz von Fernpunkten (Nacken):
Dorsal:
Dü 3,
Bl 60,
Lateral: SJ 5, GB 39.