Rckenschmerz (einschl. Fallvorstellungen) am 17.07.2002:
Der Rückenschmerz
Ursachen:
1) Übermäßige körperliche Arbeit
2) Übermäßige sexuelle Betätigung
3) Schwangerschaft
4) Äußere Kälte und Nässe
5) Überarbeitung
6) Unzureichende körperliche Aktivität
Pathologie:
1) Anhäufung von
Nässe- Kälte (morgens > abends, leichte körperliche Betätigung und Wärme
bessern, kaltes feuchtes Wetter verschlimmert). Bei Überwiegen der Nässe kommt
es zu Taubheit, Schwellung und Schwere.
2) Qi und Blutstagnation sind durch starke stechende Schmerzen
gekennzeichnet. (Leicht körperliche Betätigung bessert, Überlastung, Berührung,
Stehen oder Sitzen verschlechtern. Es besteht eine ausgeprägte Steifigkeit der
Rückenmuskulatur.)
3) Nieren- Schwäche (Ruhe bessert etc.) - grundsätzlich als Grundlage
aller Rückenschmerzen zu diskutieren.
Modalitäten
Ein akuter, starker
und stechender Schmerz spricht für eine Blut- oder Qi- Stase.
Bessert sich der Schmerz durch Ruhe, nimmt er im Verlaufe des Tages zu, oder
nimmt er ein relativ großes Areal ein - eher Nierenschwäche,
Besserung durch leichte körperliche Arbeit eher lokale Stagnation,
Besserung im Verlauf des Tages eher bei Kälte.
Orientierung am
Rücken:
Th1: auf
Verbindungslinie zwischen den Sternoclaviculargelenken
Th3: auf Verbindunglinie zwischen den medialen Ursprüngen der Acromion
Th7 (Th8 ?): Unterer Schulterblattwinkel
Th11: Caudalstes Rippenpaar nach medial verlängert
L4 : Etwa Beckenkammhöhe
L5: Mitte zwischen beiden spinae iliacae superiores
Wenn die
Dornfortsätze nicht eindeutig tastbar sind:
Th 1-5 und Th 10 - L5 liegen etwa zwei Querfinger auseinander,
Th 6-9 etwa 3 Querfinger
Grundregel:
Aschi- Punkt, Nahpunkt, Fernpunkt, Meisterpunkt.
Im Akutfall
sedierend, bei chronischen Zuständen neutral
Eindringen von
Nässe- Kälte:
Moxen!
Qi- und Blutstagnation:
Moxa (außer natürlich bei Hitzezeichen).
Nieren - Schwäche:
Tonisierend nadeln, bei Yang-Schwäche moxen.
Nieren- YANG- Mangel
Ergänzende Symptome:
Kälte, Müdigkeit, Potenzstörungen, Knieschmerzen, Rückenschmerz (eher
rezidivierend, chronisch), deg. Gelenkerkrankungen Schwerhörigkeit, Tinnitus.
Meiden: Rohkost,
Kaltes, hochprozentiger Alkohol,
Zu empfehlen:
Neutral bis heiß/ salzig
Hafer, Buchweizen, Reis, Hirse, Fenchel, Lauch, Zwiebel
Fisch und Meeresfrüchte, Lamm, Wild, Hirsch, Taube, Ente.
Weintrauben, Kirsche, Yogitee, Getreidekaffee, Ingwer, Knoblauch, Pfeffer,
Zimt
Nieren- Yin- Mangel
Ergänzende
Symptomatik: Leiser Tinnitus, (heller, hoher Pfeifton), Rückenschmerz (eher
rezidivierend, chronisch), Osteoporose, Haarausfall, Abgeschlagenheit, Ängste,
erschöpft aber aufgedreht, "wie Hamster im Laufrad".
Meiden: Heiß,
scharf, kein Kaffee!!! è Frauen in den Wechseljahren kein Kaffee!
Zu empfehlen neutral, kühl salzig
Reis, Weizen, Kohl Karotte, Fisch, Karpfen, Austern, Tintenfisch, Schwein,
Ente, Taube. Ziegen- und Schafsmilch, Barsch.
Schwarzer Sesam, Walnüsse, Butter.
In akuten Fällen
spielen die Fernpunkte die wichtigste Rolle: (z.B.)
Bl 40(!):
Insbesondere, bei tiefer Lumbalgie oberhalb des Gesäßes;
Dü 3: Insbesondere, bei höherer Lumbalgie unterhalb der kurzen Rippen.
Bl 58: Bei Lumboischialgie (gleichzeitig Luo- Punkt der Blase)
Bl 62: Bei tiefem Rückenschmerz - unterhalb der crista iliaca
Man kann alle Punkte
gemeinsam stechen oder die
Fernpunkte stimulieren, den Patienten dabei bewegen lassen, für etwa ¼ Stunde
belassen und anschließend die Aschi - und Nahpunkte stechen.
Nahpunkte sind:
(z.B.)
DU 4: Mingmen
DU 3 : Insbesondere, wenn der Schmerz in die Beine ausstrahlt
17. WK: Stärkt besonders die unter LWS
Behandlung von
Blockierungen mittels Akupunktur:
Punktion unterhalb
des Dornfortsatzes des betroffenen Wirbels,
3 Huatuojang Punkte- Paare von 1 oberhalb bis 1 unterhalb der Blockierung.
Beim
chronischen Rückenschmerz
Diese gehen
grundsätzlich auf eine Nieren- Schwäche mit ggf, Anhäufung von Nässe- Kälte bzw.
Blut- oder Qi- Stagnation zurück.
Dü3 + Bl62 öffnen
den DU
Bl62 öffnet das Yang- Fersengefäß
Bl60 guter Fernpunkt (insb. wenn Bl40 verschlechtert)
MP3 bei Skoliose (= "Strukturschwäche")
Im Anschluß daran
wurde ein Fall vorgestellt, bei dem im Gegensatz zu obigen Ausführungen innerer
Wind die vorrangige Ursache für chronisch rezidivierende Rückenschmerzen war.