Thema: Kopfschmerz; Protokoll:
Der Kopfschmerz ist kein Syndrom im Sinne der TCM, sondern ein einzelnes
Symptom. Dennoch kann die Tatsache, daß die gesetzlichen Krankenkassen zwar die
Akupunktur selbst bezuschussen, nicht aber eine vorgehende Anamneseerhebung und
Befundung nach den Regeln der TCM, dazu führen, daß der behandelnde Arzt seiner
Therapie in erster Linie bewährte Indikationen zugrundes legen muß.
Teil 1: Das Gremium bewertete dabei folgende Faktoren als besonders bedeutsam
und praxisrelevant: Aufsteigendes Leber- Yang (als Folge von der zugehörigen
Emotion des Funktionskreises oder, Überarbeitung ohne ausreichende Pausen, also
primär Milz- Qi, sekundär Nieren- Qi- Mangel die dieses Aufsteigen nicht
verhindern können), posttraumatisch (Blutstau); teilweise später durch
aufsteigendes Leber- Yangdort ausgelöst, klassische Anämie, äußere
Faktoren wie Wind oder Kälte, oder aber auch Störfelder /Herde. Zahlreiche
weiter Faktoren wurde aufgezählt und bewertet. Am häufigsten betroffen, so war
man sich einig, sind Blasen- und Gallenblasenmeridian. Auch Schleim kann das Qi
beim Ab- und das Yang beim Aufsteigen hindern. jedoch müsse der Meridian des
hauptsächlich betroffenen Organs muß nicht mit dem Schmerzbereich
zusammenfallen. Bevorzugte Lokalisation bei chronischen Kopfschmerzen,
insbesondere im Gefolge des aufsteigende Leber- Yang sind Schläfen- und
Parietalregion, der akute Schmerz nach Eindringen pathogener Faktoren betrifft
gerne die Nackenregion. Die in den Lehrbüchern häufig herausgestellte
Kopfschmerzqualität ist häufig besonders schwierig herauszufinden, da die
Patienten oft aus der Erinnerung heraus ihren Schmerz schildern und zudem
Begriffe wie "dumpf, berstend etc." nicht für alle Patienten die gleiche
Bedeutung zu haben scheinen. Als indikationsbezogen passende Punkte wurde
vornehmlich GB20, Di4, DU14, SJ5, Lu7, MP6, Le3, Le2, DU20, Dü3, Bl60, Bl62,
GB14, Pe6 GB34 und GB41 genannt.
Teil 2:
Aurikulomedizin und Kopfschmerzen
Zur Behandlung von unterschiedlichsten Kopfschmerzformen eignet sich die
Aurikuloakupunktur
(Ohr-Akupunktur) nach NOGIER in hervorragender Weise.
Es werden dabei je nach Kopfschmerztyp (cervico-cranielle Kopfschmerzen,
Leber/Galle-Migräne,
Spannungskopfschmerz, herdbedingter Kopfschmerz etc.) die korrespondierenden
Reflexzonen auf
der Vorderseite bzw. der Rückseite der Ohrmuschel gestochen. Das Aufsuchen der
einzelnen Korres-
pondenzpunkte kann über Palpationstechniken bzw. mittels elektrischen
Punktsuchgeräten oder aber
auch mit der fortgeschrittenen Technik des RAC erfolgen . Vorteile in der
Anwendung der Auriku-
loakupunktur liegen darin, daß nicht nur symptombezogene Punkte sondern auch
übergeordnete
Punkte wie antistörherd-wirksame Punkte, psychisch wirksame Punkte bzw.
Hauptenergiepunkte
zur Anwendung kommen können. Überdies besteht die Möglichkeit für jeden aus der
Körperaku-
punktur bekannten Punkt den identischen Punkt auf der Ohrmuschel zu orten.
Ein besonders großer Vorzug der Aurikulomedizin liegt darin, daß
Krankheitsursachen, nämlich
eventuelle Herdgeschehen ( in vielen Fällen chronische Entzündungen bzw.
Narben),
im Gegensatz zur Neuraltherapie hier genau detektiert und behandelt werden
können.
Die Schulmedizin bietet dazu nur wenig Möglichkeiten. 90 % aller so genannten
Störherde befinden
sich im Kopfbereich (chron. Tonsillen-, NNH - oder Zahnherde!). Darüber hinaus
können Schad-
stoffbelastungen, Vitamin- und Spurenelementmängel sowie Allergien bzw.
Unverträglichkeiten
mit den Fortgeschrittenen-Techniken der Aurikulodiagnostik geklärt werden.
Auch die aus der TCM bekannten Kopfschmerzsyndrome können aurikulotherapeutisch
behandelt
werden, insbesondere da sich hier die Möglichkeit bietet mit Techniken der
höheren Stufen das
primär gestörte Organ zu eruieren.
Die Aurikuloakupunktur ist eine Reflextherapie, die in vielen Fällen bei
Schmerzsyndromen
sekundenphänomenartige Wirkungen erzielen kann.