Thema: Das Bi- Syndrom  

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Definition (= Kleinster gemeinsamer Nenner):

Das Zeichen für "Bi" impliziert eine Art Stauung oder Abschnürung.

In den Gefäßen gibt es entweder Qi (in den Meridianen) oder Blut (in den Blutgefäßen). Wenn Wind, Feuer, Feuchtigkeit oder Schleim nun Qi- Stagnationoder Blutstase erzeugen, so entsteht Schmerz als ein Symptom, dem Bi- Syndrom.

 

die üblicherweise aus einem Befall der Meridiane und Nebengefäße durch Wind, Kälte und Nässe infolge von Schwäche des Abwehr- Qi resultiert.

 

Bei den Bi-Syndromen handelt es sich primär um Blockaden der Leitbahnen und ihre (funktionellen) Folgen, nicht um Erkrankungen der inneren Organe.

 

·      Ein Hauptsymptom der Bi-Syndrome sind Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen.

·      Es können Muskelentzündungen und

·      Taubheit auftreten.

·      Bei lang andauernden Fällen können sich Kontrakturender Extremitäten,

·      Schwellung oder

·      sogar Deformierung der Gelenke entwickeln.

Es gibt verschiedene Arten von Bi-Syndromen, wie zum Beispiel:

 

 Die krankheitsauslösenden Faktoren eines Bi-Syndroms sind

·      der "Wind",

·      die "Kälte" 

·      die "Nässe".

 

In aller Regel überwiegt ein Faktor.

Die Beschwerden der Patienten sind davon abhängig, welcher Faktor die wichtigste Rolle spielt:

o    Ändert die Schmerzstelle sich oft, spielt der "Wind" die Hauptrolle - das ist die sog. "Xing-Bi oderFeng Bi"  ( Wanderndes Bi).

o    Die sog. "Tong-Bi"(schmerzhafte Bi) besonders starker, stechender Schmerz. Sie wird hauptsächlich durch "Kälte"verursacht.

o    "Nässe"verursacht Schmerzen mit Schweregefühl. Die sog. "Zhong-Bi" ( fixiertes Bi) entspricht einer schweren "Blockade".

o    ("Wind, Kälte und Nässe" wandeln sich in Hitze um (fiebriges Bi).)

o    (Chronifizierung führt zum chronischen oder Knochen - Bi.)

Logisches Therapieprinzip:

Pathogene Faktoren ausleiten, Stagnation lösen!

GRUNDSÄTZLICH:

Saueres vermeiden (Essig, Joghurt, Citrusfrüchte etc.) 

Beim Kälte- Bi kalte Nahrungsmittel vermeiden und wärmende essen (Fleisch, Eier, Knoblauch, Ingwer (!), oder auch ander Gewürze wie Zimt etc.). 

Beim Nässe- Bi Nässen- bildende vermeiden, wie Milch, und Milchprodukte, sowie fette Spiesen und Bananen. 

Beim Wind- Bi blutaufbauende Speisen, wie Hühnersuppe, Reis, Karotten etc. 

Beim Hitze- Bi sollten energetisch warme oder heiße Nahrungsmittel gemieden werden.

 Verwende Fernpunkte:

Distal Ellenbogen- bzw. Kniegelenk gelegene Punkte, die oberhalb gelegene Störungen beheben, in dem sie den Meridian öffnen, Qi- Stagnation beseitigen und pathogene Faktoren vertreiben helfen. Diese Fernpunkte liegen nicht immer auf dem gleichen Meridian, sondern können auch auf dem korrespondierenden Meridian liegen (Umläufe!).

Leitbahnbezogene besondere Fernpunkte beim Bi- Syndrom (nach Maciocia)

Lu7, Di4, Ma40, MP5, He5, Dü3, Bl60, N4, SJ5 GB41, Le5

 

Wanderndes Bi (Wind Dominanz):

Diese Art ist charakterisiert durch einen wandernden Schmerz der Gelenke der Extremitäten mit Bewegungsbeeinträchtigung. Dieser kann dumpf oder hell sein. Oberflächlicher und schneller Puls, sowie Abneigung gegen Wind und Kälte bestehen.

Behandlungsprinzip:
Wind vertreiben, aber auch Nässe und Kälte ausleiten und das Blut (Leber) stärken.

 

oberflächlich stechen, Punkte außerhalb der LB

Punktauswahl:
Bl 12 -Poren regeln
Bl 17 -Xue und Qi stärken
MP 10 -Xue regulierend
Di 11 -Wind eliminieren
SJ 5 -Oberfläche öffnend, Qi lösend, algor zerstreuend

Gb 20, 31 ("Marktplatz der Winde"), Wind besänftigen

Du 14 -Oberfläche öffnend, Wind zerstreuend

Bl 18 -Shu Leber, Xue stärken

fixiertes Bi (Nässe-Dominanz):

Es dominieren Schwere- und Taubheitsgefühl. Der Schmerz ist lokalisiert hell oder dumpf, mit Schwellungen von Muskeln und Gelenken verbunden. Nässe verschlechtert. In akuten Fällen  besteht ein weißer klebriger Zungenbelag mit schlüpfrigem Puls.

Therapieprinzip:

Nässe auflösen, aber auch Wind und Kälte zerstreuen und die Milz tonisieren:

Bl20, Shu- Punkt Milz

MP 9, 6, 3,  -Transformation anregend, Milz stärkend

GB 34, - Meisterpunkt der Gelenke

Ma 36 - Qi und Xue harmonisierend

Bl 17 - Meisterpunkt des Xue

Schmerzhaftes BI (Kälte Dominanz):

Meist starker einseitiger Gelenk- oder Muskelschmerz, mit Bewegungseinschränkung; durch Wärme erleichtert und durch Kälte verschlimmert. Tiefer, vibrierender, teil auch gespannter Puls.

Behandlungsprinzip:
Kälte vertreiben, aber auch Wind und Nässe ausleiten, sowie das Nieren- Yang tonisieren wenig Nadeln, Wärme-Nadel, bei starken Schmerzen tief nadeln, PAM

Punktauswahl:
Bl 23, Du 4 Kälte beseitigen, Nieren-Yang tonisierend,
Ma 36 Qi und Xue harmonisierend,

REN 4, 6 Niere stützend, Yang bändigend

Dü5 eliminiert Kälte

Lu7 Wei -Qi verteilend

Fiebriges oder Hitze Bi:

Typisches Folgestadium, insbesondere bei Yin- Schwäche, bei dem im Körperinneren bereits ein Faktor (Wind, Nässe, Kälte) in Hitze umgewandelt worden ist.

Gelenkschmerzen mit lokaler Rötung, Schwellung und Druckempfindlichkeit, mehrere Gelenke sind betroffen. Begleitende Symptome sind Fieber und Durst. Gelber Zungenbelag, rollender, schneller Puls.

Fiebriges BI wird durch Akupunktur mit der sedierenden  Methode behandelt.

Therapie:

Di  11 kühlend, schleimlösend

Di 4 Wei- Qi mobilisierend

DU 11 (insb. Bei Fieber mit Kopfschmerz)

REN 14 Qi von Herz, Lunge und Milz stützend

  

Chronisches (1) oder Knochen (2) Bi:

 

Dies bezeichnet die Chronifizierung eines der o.g. 4 Stadien. Die beständige Obstruktion führt zur Ansammlung von Flüssigkeit, die sich dann in Schleim umwandelt. In diesem Stadium wird das Bi- Syndrom zur "inneren Krankheit". Diese schleiminduzierte Qi- Stagnation führt zur Blutstase. Dies führt dann nicht nur zu Dauerschmerzen, sondern auch zu Steifigkeit (Blut nährt die Sehnen nicht mehr). Mangelnde Transformation von Körperflüssigkeiten, sowie eine Schwäche von Leber und Niere lassen die Schleimansammlung erst zu.

 

Therapie:

Stärke Nieren und DU: DU 4 + 14 moxen.

 

Anpassen, je nach Faktor im Vordergrund (Qi-/ Blutmangel, Schleim, Blutstase, Leber- oder Nierenschwäche

 

Beispiel für den Einsatz von Fernpunkten (Nacken): 

Dorsal: Dü 3, Bl 60,

Lateral: SJ 5, GB 39.